Monday, December 15, 2008

Locas in Love


Gestern sehr schönes Konzert von Locas in Love im Atomic Cafe gesehen. Bestuhlt, beheizt, sehr winterlich.

Und wieder mal haben sich die Locas als perfekte Gastgeber bewiesen: Immer wieder haben sie zwischen den Songs versucht, neue Stühle für die später gekommenen Gäste zu organisieren ("andernfalls machen wir halt Rotationsprinzip"). Zugabe wie immer auf Zuruf ("wir wollen ja nicht, dass ihr extra wegen eines bestimmten Lieds gekommen seid, und wir das jetzt gar nicht gespielt haben").

Eine tolle Band.

Hier hab ich ein Video entdeckt - von on3radio.

Thursday, December 11, 2008

Nahrungsberg



Immer wieder eine Freude, diese Nahrungsmittelskulpturen. 
Aktuell finde ich diese japanischen Videospiel-Bento-Boxen sehr schick:






Friday, December 5, 2008

USA - UK, whatever!

Wie schön! Las Vegas liegt jetzt in Großbritannien!

Es gibt ja nicht wenige Leute, die angesichts des Untergangs der Plattenfirmen sagen: Da trifft es die Richtigen! Wer Musik nur als Produkt und nicht als Lebensgefühl versteht, der soll ruhig an den Gratis-Downloads zugrunde gehen. Und manchmal hat man wirklich das Gefühl: Plattenfirmen können nur komische Hypes lostreten. Schönes Beispiel: Britpop. Gibt es eigentlich gar nicht: Die darunter willkürlich zusammengefassten Bands haben meist nichts miteinander zu tun - außer dass sie von der britischen Insel kommen. Und dass sie sich - mehr oder weniger direkt - von Bands aus den USA abgrenzen wollen.

Wenn man aber auf Biegen und Brechen irgendein Etikett für mittelmäßige Bands braucht, sollte immerhin die Herkunft stimmen. Denn die Musiker, die bedeutungsschwanger vom Cover der Werbebroschüre "UK Sounds" des Labels "Universal" herunterblicken, passen nicht so wirklich in die Schublade "UK Sound" - uns zwar nicht nur, weil sie kein bisschen klingen wie Oasis oder Blur (für die die Schublade Britpop ja mal herbeigeschrieben wurde).

Der Union Jack wirkt auch deswegen deplaziert, weil die Bands "The Killers" aus Las Vegas kommen. Las Vegas, USA. Der Text in dem Werbeheftchen (es war der aktuellen Ausgabe des Musikmagazins "Intro" beigelegt) nimmt darauf sogar Bezug. Very UK, indeed!

Im Heft wird dann noch die nicht minder langweilige und nicht minder un-britische Band "Sugarplum Fairy" vorgestellt - aus Borlänge, Schweden.

Auch ein Blick auf die Website von "UK Sounds" wirkt geographisch nicht ganz astrein:
Dort wird unter anderem für die Band "Black Kids" geworben. Deren Platte ist eigentlich sogar ganz gut - allerdings kommen die Musiker aus Florida...

Das Bands gerne mit ihrer Herkunft spielen, habe ich mal bei jetzt.de beschrieben - trotzdem glaube ich nicht, dass Universal Records mit seinem "UK Sounds"-Quatsch ein Teil der "Wir-heißen-I'm-from-Barcelona-obwohl-wir-eigentlich-aus-Schweden-kommen"-Tradion sind. Es ist einfach nur ein Beweis für ein schwachsinniges Etikett für großteils belanglose Platten. Da kann der NME die Killers noch so lange als "beste britische Band aus den Staaten" bezeichnen. Quatsch bleibt Quatsch bleibt Quatsch.

Thursday, December 4, 2008

Werbung nur für mich!


So ganz habe ich immer noch nicht kapiert, wie Google seine Anzeigen macht. Ich weiß nur: es hat etwas mit dem Text auf der Website zu tun.

Manchmal sind die Anzeigen einfach perfekt - so wie diese, die eben auf meinem Profil bei jetzt.de zu sehen war:

Sunday, November 23, 2008

Katz und Goldt

Ich bin ja großer Fan der Comics von Katz & Goldt, und hier haben sie mich mal wieder richtig zum Lachen gebracht.

Thursday, November 20, 2008

Recht und Ordnung in München...


Vorgestern, auf dem Weg zum Okkervile River Konzert: Drei Typen (ich würde mal sagen, so Anfang 20) stehen am Bahnsteig der U-Bahn Station Brudermühlstraße. Kurz bevor die U-Bahn kommt, machen die Jungs eine Räuberleiter, einer von ihnen springt und klebt einen Aufkleber vorne auf eine der Überwachungskameras. Dann steigen sie zusammen in die U-Bahn ein. Ich denke mir noch: Witziger Spontanprotest gegen die Dauerüberwachung.

Ich sitze im selben Abteil wie die Drei, sie tragen teure HipHop Klamotten und sehen ziemlich harmlos aus. Kaum ist die U-Bahn in den Tunnel eingefahren, stoppt der Zug, es gibt “technische Probleme”. Fünf Minuten vergehen. Als die U-Bahn dann weiterfährt, steigen an der nächsten Station (Implerstraße) fünf U-Bahn Wachen (sehen aus wie eine Mischung aus Polizei und Security bei Konzerten) mit Funkgeräten ein, ganz gezielt in unseren Wagen, suchen kurz nach einer Gruppe, in der einer eine weiße Kapuze trägt (oder raunen zumindest sowas ähnliches in ihr Funkgerät). Sie bitten die Jungs nach draußen, Ausweiskontrolle. Der Zug fährt weiter, die Fahrerin sagt was von “Kriminellen, die aus der U-Bahn geholt werden mussten”.
Zwischen Bekleben der Kamera und Festnahme vergingen keine 10 Minuten.

Als mein Kumpel Klaus und ich zumindest unsere Überraschung äußern, dass man wegen so nem lächerlichen Aufkleber gleich aus der U-Bahn gezogen wird (der Fahrer hat es wahrscheinlich gesehen und dann im Tunnel die U-Bahn Wachen gerufen), ernten wir von allen anderen Mitfahrenden nur Unverständnis. “Warum, ist doch gut, dass so eine Sachbeschädigung sofort geahndet wird”, sagt ein Typ, der Aussieht wie ein Burschenschaftler. Zwei andere sagen: “Geht ja echt gar nicht, was die Jungs da gemacht haben. Wer keinen Bock auf Kameras hat, soll eben nicht U-Bahn fahren”.

Ganz schwierig.

Monday, November 3, 2008

George Bush Kläranlage?


Tolle Aktion in einer tollen Stadt:

In San Francisco soll eine Kläranlage nach George W. Bush benannt werden.
Ich habe mit dem Gründer dieser Initiative gesprochen:




Und ich habe mir gedacht: Eine Kläranlage, die den Namen von George W. Bush tragen soll? Eigentlich keine so schlechte Idee.

Hier sind -passend zu den aktuellen politischen Ereignissen - ein paar Vorschläge, welche Bauwerke die Namen unserer Politiker tragen könnten:

Die Andrea Ypsilanti Müllkippe für weggeworfene Wahlversprechen
Das Günther Beckstein Fundbüro für verlorene Wählerstimmen
Die Gerhard Schröder Gaspipeline
Der Jörg Haider Schrottplatz für aus dem Verkehr gezogene Rechtsüberholer.

NACHTRAG: Wurde übrigens nix draus. Keine George W. Bush Kläranlage für San Francisco:

Vasco Rossi Alora!!

Wichtigste Erkenntnis aus der Fernsehausbildung an der DJS: langweilige Filme sind langweilig. Darum hat dieses Video so viel Spaß gemacht!


Saturday, October 11, 2008

Wurst! Endlich Wurst!


Nachdem mit meiner Mitschülerin Maria neulich schon eine tolle Sammlung an Wurst-Briefmarken mitgebracht hat, habe ich nun bei jetzt.de eine neue Offenbarung im Wurstuniversum gefunden:

Der Rätselkünstler Banksy hat in NYC eine Ausstellung eröffnet, in der FastFood ein eigenes Leben entwickelt:



Großartig! Ob es nun wirklich von Banksy ist oder nicht - egal! Hauptsache Wurst!

Auch toll: Die Chicken McNuggets in ihrer natürlichen Umgebung...

Monday, September 22, 2008

TAZ: "Beckstein der Obama Bayerns"

Witzige Mail vorhin von der taz bekommen - ich hatte mal ein Probeabo und stehe wohl seitdem auf deren Liste der bayerischen taz Leser.

Dafür zugeschnitten als folgendes Angebot:

Für jedes angefangene Prozent, das die CSU bei der Landtagswahl 2008
unter 50% der Stimmen bleibt, lesen Sie die taz einen Monat gratis.
Etwaige Verstöße gegen das bajuwarische Wahlgesetz nehmen wir dabei in Kauf.

Agitieren Sie alle Verwandten, Bekannten und CSU-Zweifler. Wie sehr sich
das lohnt, zeigt diese Hochrechnung:

38% für die CSU -- 1 Jahr taz gratis.

35% für die CSU -- 15 Monate taz gratis.


Klingt verlockend...und ist eine ziemlich lustige Idee!

Tuesday, September 16, 2008

Robocop Kraus in MUC


Am Samstag tolles Konzert von Robocop Kraus gesehen. Mal wieder. Die Band hat übrigens einen Besetzungswechsel - und ist damit nicht länger eine Nürnberg/Hamburger Band (jetzt wieder nur noch Nürnberg).

Peter Tiedeken hat die Band verlassen, neuer Bassist ist der Nürnberger Robin van Velzen, bekannt von Bambi Davidson und The Mother, The Son and the Holy Ghost (jeweils zusammen mit Robo-Drummer Hans Fuss).


Beim Konzert in München hatte Robin nicht nur toll Bass gespielt - er trug auch einen handbemalten, bunten Anzug. Sehr gut!

Sunday, September 14, 2008

Wir bekommen an der DJS ziemlich nette Kameras ausgeliehen. Beim Kochen fällt mir ein Ei aus dem Karton und geht kaputt. Was passiert, wenn man diese Ereignisse kombiniert?

Ein Video natürlich. EiMovie. Ganz klar:


Wednesday, July 16, 2008

Fast Food Comedy

Manchmal erübrigt sich jeder Kommentar. Stichworte reichen:
McDonalds verschenkt Kresse zum Selbstanpflanzen, McKresse sozusagen. Was aussieht wie ein neuer Scherz der großartigen Yes Men, ist längst Wirklichkeit:

Noch besser macht es allerdings die NATO: Deren neues Image soll ihnen passenderweise der ehemalige Coca-Cola Manager Michael Stopford verpassen, wie Atlantic Review in Bezug auf die New York Times vermeldet. Irgendwie klebrig. Soviel zum Thema Imperialismus, hüstel hüstel. Wohlsein!

Saturday, July 12, 2008

Trackbike?

Jetzt also auch hier: Trackbikes sind der Fahrradhype des Sommers.

In San Francisco konnte man schon vor 3 Jahren kaum einen Hipster finden, der ohne Trackbike unterwegs ist. Trackbikes sind Fahrräder, die (optisch durchaus ansprechend) auf so ziemlich ALLES verzichten, was man bei einem Fahrrad so braucht. Keine Bremsen, keine Gangschaltung, kein Licht, von Schutzblechen und Gepäckträger ganz zu schweigen. Sehen etwa so aus, wie die Räder, mit denen in den 1920er Jahren Hallenrennen gefahren wurden.

Als ich so ein Rad zum erstem Mal sah, dachte ich: Wow, super, so ein Rad sieht ja toll aus, muss NIE gewartet werden (ist ja nix dran, was kaputt gehen könnte) und ist darum sicher auch total billig. Meine naive Schätzung: maximal 200 Dollar. Ist ja nix dran, was viel Geld kosten könnte.

Falsch.

Die Räder kosten um die 1000 Dollar, jetzt auch immer öfter in Deutschland unterwegs (erst gestern habe ich gleich 3 an der Isar stehen sehen). Verdammter, überteuerter Lifestyle-Käse. Wenn schon Minimalismus, dann bitte auch zum fairen Preis.

Wednesday, June 11, 2008

Robert Rauschenberg



Zur Zeit läuft im Münchner Haus der Kunst eine große Rauschenberg Ausstellung. Ich bin ja ziemlicher Fan, vor allem vom Erased Painting, in dem Rauschenberg ein De Kooning Bild wegradiert und das (fast) leere Bilde als sein eigenes Ausstellt (Video hier, Informationen hier) gehört zu meinen Lieblingskunstwerken. Als Robert Rauschenberg vor einigen Wochen starb, bin ich mit dem Fahrrad am Haus der Kunst vorbei gefahren - ich meine mich zu erinnern, dass die Flaggen auf Halbmast hingen.

Die aktuelle Ausstellung befasst sich mit Rauschenbergs Reisen in den Jahren 1970-76: Venedig , Israel, Ägypten (dort war er nur in seiner Phantasie). Seine Objekte stehen frei im Raum, keine Gitter, Absperrungen etc. behindern die Betrachtung. Toll gemacht. Hightlight: Die "early egyptians" (Kartonskulpturen mit Sand, die wie Steine aussehen und auf der Rückseite mit Neonfarben bemalt sind - dadurch entstehen farbige Schatten an der Wand).

Spontane Wertung: 4 von 5 Sternen, und zwar nur deshalb, weil der Film zur Ausstellung ziemlich fad war (und zudem in recht schlechter Bild- und Tonqualität). Ansonsten aber: Hingehen! Die Austellung läuft noch bis zum 14.9.

Sunday, June 8, 2008

Hammelburg Nachtrag

Wieder zuhause, in Sicherheit, keine Minen in München, Scharfschützen auch eher selten.
Was die Odysee zur Bundeswehr gebracht hat?
Hier jedenfalls die Eindrücke von Timo (Vanity Care) und Malte (Nerd it yourself). Lesenswert!

Zunächst mal Einblicke in eine völlige Parallelwelt: Aufstehen um 6h, immer vollverpflegt, grenzwertiger Humor, tolle Wortschöpfungen (Knallschaden, zentraler Meldekopf, Beschussgarten...), Menschen mit dem Aussehen von Männern und den Sprüchen kleiner Jungs.
Hier einige Beobachtungen, unsortiert und assoziativ:
  • Im Lob- und Tadelbuch (sic!) der Kantine steht: " Lob für das gute Blaukraut. Ohne Mampf kein Kampf"
  • Die Puppe, an der wir die "Versorgung Verwundeter" üben sollen, trägt ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Ambu-Man". Klingt wie ein von der Krankenkasse (oder vom ADAC) erfundener Superheld
  • Im Ort Hammelburg steht ein tiefergelegter Opel mit verdunkelten Scheiben, auf dessen Windschutzscheibe ein großer Aufkleber der "Böhsen Onkelz" pappt. Auf der Beifahrertür steht in Frakturschrift "Mandy", auf der Fahrertür "André". Soviel Klischee wäre keinem Drehbuchautor erlaubt.
  • Auf einem Flyer, der überall in der Kaserne ausliegt, wird Werbung für eine Party in der lokalen Dorf-Disko gemacht. Attraktion: Saufspiele an der 3-Liter Ölch Machine. Wohlsein! Dazu Cover-Rock.
  • Ein örtlicher Schnapsbrenner wirbt im Haus des "Zentralen Meldekopfs"
    mit Flachen in Penisform:




  • Bundeswehr- und Journalistenhumor werden erst nach etlichen Bieren halbwegs kompatibel. Zum Beispiel als ein schnauzbärtiger Oberfeldsonstwas gegen Mitternacht völlig betrunken in das Unteroffiziersheim kommt (wir haben dort am letzten Abend gegessen), um uns Journalisten verwundert zu fragen, ob unsere Zunft denn kein eigenes Lied habe. "Was seid ihr denn für eine Truppe, ohne Lied?", fragt der Mann mit der Lederhaut und der Kurt Beck Frisur. Und stimmt sein Lied von der Infantrie an, die ihre Feinde dem Boden gleich macht. Für uns schlägt er spontan das Lied "Presse Presse Uffta Uffta" vor. Nun ja.

Hammelburg Tag 5: Geisel der Menschheit

Okay, wir wussten ja, dass es passiert - in unserem Stundenplan steht heute: Verhalten in Stress-Situationen. Und diese Stress Situation lautet: Geiselnahme! Klar, nur ein Spiel, aber kein sehr entspanntes.
Wir fahren im Reisebus, auf einmal stürmen acht Maskierte mit Pazerfaust und Machinengewehr den Bus, wir kriegen die Augen verbunden und verbringen die nächsten vier Stunden an der Grenze bundeswehlicher Belastung: Stundenlanges Knien in furchtbar unbequemer Position, dazu röhrt tibetanischer Kehlkopfgesang auf Dauer-Repeat vom CD-Player. Wo sind wir? Wo sind die anderen Journalisten? Was wollen diese Menschen? Nach ca 2 Stunden Ungewissheit zerren mich die Kidnapper zum Verhör mit dem Klan-Chef "Wujev" - er hört klassische Musik und brüllt in Akzent-Englisch fies herum. Als ich seine Fragen nicht beantworten kann ("is the SDF a good or a bad army?") stellt er mich an die Wand, keine Erschießung, aber sitzen in einer extrem unbequemen Position. Dann lässt er mich - H.M. Schleyer-Style - eine Erklärung in eine Kamera verlesen, dass die UN Frauen vergewaltigt. Nach 15 Minuten mit diesem brüllenden Scheusal unterschreibt man alles.
Nach dem Verhör bin ich fix und fertig, diese Aggression, diese Willkür sind unfassbar. Zur weiteren Demoralisierung werde ich nach 45 Minuten wieder aus dem Gefängnis herausgeführt und muss mit einem kleinen Löffel Sand in eine Plastikflasche füllen. Jede Frage nach dem Sinn dieser Aktion wird mit einem "Shut the fuck up!!" und einer in den Nacken gedrückten Waffe beantwortet. Gut, keine weiteren Fragen. Ich fange langsam an, eine völlige Leere in meinem Kopf zu spüren, meine Gedanken werden immer schwerer zu fassen. Psycho-Terror, der trotz der Simulation seine Wirkung nicht verfehlt. Nach 4 Stunden werde ich aus dem Gefängnis herausgezerrt, muss mich mit gesenktem Kopf und hinter dem Nacken verschränkten Händen aufstellen - Hinrichtung? Nein, Spielende. Als unser Hörsaal-Feldwebel (!) die Übung beendet, blicke ich in verzweifelte Gesichter meiner neben mit aufgereihten Journalistenfreunde- sowas geht an keinem Spurlos vorbei.
Zur Stärkung gibt es serbisches Reisfleisch - ich schlinge zwei große Teller in mich hinein. Essen. Leben. Wahnsinn.
Großes Gelächter gibt es dann später, als wir im Hörsaal die Videos unserer Entführung anschauen: Unser Klassen-Adonis Gordon antwortet beim Verhör auf die Frage nach seinem Namen wahrheitsgemäß mit: My name is Gordon Philipp John-Uwe Alexander Repinski. Ein Name, der eindeutig zu lang für einen Kidnapper ist. Da musste sogar der fiese Geiselnehmer sein Lachen verkneifen...

Interessanter Artikel aus der Springer-Zeitung "Die Welt" zum Hammelburg Seminar hier:

Thursday, June 5, 2008

Hammelburg Tag 4: Blei in die Heide



Heute wird geschossen und explodiert. Um “Gefechtseindrücke zu gewinnen” fahren wir auf eine Sprengplatz (nicht zu verwechseln mit dem Beschussgarten”) und Menschen sprengen Dinge in die Luft. Wir haben Helme auf und knien im Bunker, als 5 Kilo TNT vor uns in die Luft fliegen – laut! Ich finde im Schützengraben einen abgerissenen Schmetterlingsflügel. Klischee! Danach wird ber uns drüber geschossen – ein Scharfschütze ballert einen Luftballon aus ca. 2000000 km entfernung punktgenau weg. Danach schwärmt er von seinem selbstgemachten Tarn-Umhang. So richtig einordnen kann ich das nicht.
Nachmittags dann die erste Entführung – wir fahren im Kleinbus, ein paar Typen mit Waffen ziehen uns aus dem Auto und fordern 8000 $ Wegzoll. Ich will nicht zuviel verraten, aber: schaurig! Wir knien im Wald auf dem Boden und es fängt an zu schütten (neben uns liegt ein abgehackter Plastikarm im Gras).
Gesitig und körperlich verschmutzt (aber frisch gewaschen) gehen wir abends in Offizierscasino, bestellen von einer pastellfarbenen Speisekarte Lasagne und trinken Weissweinschorle. Morgen kommt ja die schlimme Geiselnahme, da will man fit sein.

Tuesday, June 3, 2008

Hammelburg Tag 3: Gute Mine, böses Spiel

Thema heute: Mine Awareness. Wir schauen tief in die Abgründe der menschlichen Seele: Landminen, die bunt aussehen, Menschen Stahlsplitter in die Beine jagen und Kindern die Arme abreissen. Sie sollen extra NICHT töten, sondern "Truppen binden", also Soldaten verwunden, denn dann müssen sich andere Soldaten um sie kümmern müssen. Wo man überall Minen verstecken kann. Wir lösen versteckte Drähte aus, Knallbumm, alle tot. Verdammt.

Hammelburg Tag 2: Beton Okay, Sandsack Super

Aufstehen um 6.20 Uhr. Unterricht von einem Hörsaaloffizier. Was tun im Krieg, Herr Hörsaaloffizier? In Deckung gehen, wenn es knallt. Irgendwie mag ich den Typen. Der erste Mensch von der Bundeswehr, der mir sympathisch ist. Er benutzt tolle Worte wie „Informationsaufsaugungsarbeit“ oder „Knallschaden“ und ich denke: Ab ins Feuilleton damit!

Nach dem Mittagessen dann Ausflug in das Militär-Übungsdorf „Bonnland“. Früher haben dort Menschen gewohnt, jetzt steht es leer und dient als Kulisse für Panzer- und Patronen-Spielchen. Wir lernen in einem sogenannten „Beschussgarten“ die Wirkung von Geschossen kennen (Beton okay, Sandsack super) und stellen fest wo man überall Sprengstoff verstecken und auslösen kann: Mit Lichtschranke auf Treppen, als Handgranate mit Stolperdraht, unter dem Teppich, in einem Kugelschreiber, sogar in einem Plattenspieler. Es gibt auf diesem Truppenübungsplatz eine Art Haus des Horrors, in dem die ganzen Explosionsauslösetricks ausgestellt sind. Besonders krass: Ein Bild hängt schief an der Wand, man will es gerade aufhängen. Ein Zünder wird ausgelöst. Bumm. Krass.

Dann gehen wir mit Helm und Kevlar-Weste in das Kampfdorf und üben, wie man sich verhält, wenn auf einen geschossen wird: Auf den Boden! Bei Explosion: Mit den Füßen Richtung Explosionsquelle, Hände über den Kopf und Mund aufmachen (!). Sonst platzt die Lunge.
Im Dorf dürfen junge Bundeswehrsoldaten in die Rolle der Dorfbevölkerung schlüpfen – sie spielen besoffene Penner, vor denen ich Reißaus nehme, junge Dorfkicker, die erst festgenommen und dann von Scharfschützen erschossen werden. Wir müssen einmal durch das Dorf laufen. Und immer wieder wird auf uns geschossen – runter auf den Boden, oder hinter die Mauer, ach nee, doch nicht, da liegt ja eine Mine. Eine Party zu der wir eingeladen werden, entpuppt sich als Selbstmordbomber-Falle und unsere ganze Journalistentruppe stirbt 1000 theoretische Tode.

Hammelburg Tag 1: Zentraler Meldekopf



Ankommen in der Kaserne, wir müssen uns beim sogenannten „Zentralen Meldekopf“ melden. Dort sitzt ein älterer Mann und gibt mir Unterlagen, „zum Durchkämpfen“ . Bundeswehr, ein Ort der Komik? Die Auswahl der Leih-DVDs ist jedenfalls passend: Neben „The Art of War“ oder „Sniper“ gibt es auch „Traumschiff Surprise“. Wir wohnen in einer Kaserne, Panzer überall, Menschen mit kurzen Haaren und Uniform. Abendessen beim Italiener außerhalb der Kaserne, dort ist Weinfest. Die Band spielt den Ententanz und die Bedienung in der Pizzeria ist so perplex von der Spendabilität unserer Gruppe (wir haben jeder ca 1 Euro Trinkgeld gegeben), dass sie uns einen Schnaps ausgibt. Abends schlafe ich in Bettwäsche ein, auf der "Bund" steht. Alles muss beschriftet sein.

Hammelburg Intro

Mit der Journalistenschule kommt man rum. Zum Beispiel in das Seminar Krisen- und Kriegsberichterstattung. In einer Kaserne im bayerischen Nirgendwo (Hammelburg) sollen wir lernen, wie man Gewehrsalven entkommt, mit Bewohnern zerbombter Dörfer redet und dabei stets objektiv die Krisen der Welt ethisch einwandfrei begleitet.

Tuesday, May 27, 2008

Parrworld



Austellungsbesuch im Haus der Kunst München. Parrworld.
Ein Sammelsurium an Obskurität - Fake-Rolex mit Saddam-Portraits, jede Menge alte Menschen mit viel Geld, Terror-Merchandise und Kitsch Kitsch Kitsch. Toll! 

Besonders schick: Die Serie der Portraits von Münchner Ach-So-Exquisiten Oktoberfestboys in der zum Ballermann mutierenden Ex-Disco "P1", das ja direkt an das Haus der Kunst angrenzt. Appeal irgendwo zwischen VICE Magazine, Werbung und dem Geruch von Kuhstall. Wie schön wäre es, mit diesen Menschen diese Ausstellung zu besuchen!  

Ich vergebe spontan 4 von 5 Kunststerne, allein schon wegen der tollen Postkarten am Eingang, die mich an die Dekoration in meiner Küche erinnern.


Saturday, May 24, 2008

Undertube!


Ach so, bevor ich's vergesse:

Stimmt ab für Undertube, das Videoprojekt meines Freundes Malte, das für den Grimme Online Award nominiert ist. 
Zum Publikumspreis-Voting geht's hier. Undertube ist eine Musiksendung im Netz, direkt aus der U-Bahn in München, Berlin und Köln. Gut! 

Bike Maulerei

München, soso, schön und gut. Aber müssen hier alle Fußgänger immer so maulig sein, sobald man Fahrrad fährt? Unzählige Male wird man hier mit "Meingott", oder auch "Eypassdochauf" angemeckert, wenn man an ihnen vorbeifährt. Unfreundliche Menschen. Trotz Fahrradwegen. Ich zähle ab heute mit. Auf dem Heimweg von der DJS waren es schon 3 Anmauler. Braucht's des?

Thursday, May 22, 2008

Einfach fallenlassen!


Aus der Reihe: Absurde Tips aus Online-Foren, die irgendwie doch funktionieren, heute: 

Wenn sich der iPod totstellt, einfach aus geringer Höhe fallen lassen, und schon ist alles wieder gut. Ic
h dachte: Quatsch. Tat es trotzdem. Und er geht wieder!

Wahnsinn. 

Und ich dachte schon, meine alte Helloween Verkleidung würde wahr - damals hatte ich mich als "DiePod - der Tod aller iPods" verkleidet:

Musik kaputt!


Neulich ein Gespräch mitgehört (Ort: Münchner U-Bahn). Zitat: "Endlich ist mein iPod kaputt und ich kann mir ohne schlechtes Gewissen einen neuen kaufen".

Ich dachte: Deppen. Ich bin doch froh, dass mein alter iPod schon über 2 Jahre hält. 

Gestern im Zug fon FFM nach München, geht auf einmal meine Musik aus, iPod reagiert nicht mehr, stattdessen wird er total heiß. Und im Display kommt die berüchtigte "Sad iPod Anzeige". Das "rien-ne-vas-plus" der digitalen Musikkultur. 

Was ist denn das bitte für ein Mist? Keine drei Jahre alt und schon kaputt? Hilfe! Armut! Ärger!


Wednesday, May 14, 2008

Zeit Magazin Fundstück



Letzte Woche im Zeit-Magazin: Harald Martenstein, angenehm maulig, stellt krude Theorien über Rentner auf. Sein Fazit: Wir hassen Rentner, weil sie ständig nur Parties auf Mallorca feiern. Schuld daran sind die Billigflieger, die Oma und Opa für 50 Euro in die Sonne fliegen. 
Clevere These. Weniger Clever: Die Werbung auf der Seite - die stammt von der Billigfluglinie Airberlin. 

















Thursday, May 8, 2008

Männchen für München.

Mein Freund Malte betreibt den Blog Nerd It Yourself - ich finde das gut. Daher: will ich auch, das mit dem bloggen. Endlich wieder. Willkommen im Metauniversum.